Es ist kein Naturgesetz, dass man auch rechts vom Pferd fallen muss, …

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… nachdem man bereits links vom Pferd gefallen ist. Und trotzdem tun viele genau das, als müssten sie sich selbst bestrafen, indem sie sich auch die Knochen der zweiten Körperhälfte brechen (bildlich gesprochen). Ebensowenig muss man nicht zwingend das Auto in den rechten Straßengraben steuern, nachdem man es bereits im linken Straßengraben demoliert hat. Das gleicht nichts aus, das führt nur zu einem Totalschaden. Was meine ich damit? Weiterlesen

Die Zungenrede am Prüfstand

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Erbaut durch Sprachenrede? Übersetzung des Textes: Mk 16,15-16; Sprache Schottisches Gälisch

Nach meinem Artikel über Awakening Austria hatte ich ein paar Diskussionen mit lieben Christen, die auf dasselbe hinauslaufen: „Es geht doch um Einheit!“ „Du mit deinen Haarspaltereien!“ „Liebe eint, Lehre trennt!“ Das macht einen Lehrer naturgemäß müde. Denn ein Lehrer kann sich nicht damit begnügen, dass die Schüler am Test irgendwie mitmachen, sie müssen die Fragen und Aufgaben auch richtig lösen, und da steht in der Regel einem richtigen Ergebnis eine unendliche Menge falscher Möglichkeiten gegenüber. Oder soll ich am Ende des Tests sagen, die Ergebnisse seien egal, Hauptsache, wie hatten eine schöne Zeit gemeinsam? Das ist natürlich Unsinn. Außerdem: Warum stellt man Liebe und Einheit gegen die Lehre, als wären diese einander entgegengesetzt? Würden sie sagen: Liebe eint, Irrlehre trennt, könnte ich ja zustimmen. Um aber zu zeigen, dass es nicht um Haarspaltereien geht, nehme ich ein Beispiel – die Zungenrede – um die ganze Tragweite der Irreführung deutlich zu machen. Weiterlesen

Paulus verstehen …

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Jan Lievens, Apostel Paulus (1629)

Ein großes Thema. Einerseits war Martin Luther begeistert von Paulus und gab seinen Briefen ein höheres Gewicht als den Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas (nachzulesen in seiner Einleitung zum Neuen Testament gegen Ende des Artikels). Andererseits gibt Petrus zu verstehen, dass Paulus schwer zu verstehen sei (2.Petr 3,16), weshalb viele seine Aussagen zu ihrem eigenen Verderben verdrehen. Täufer und Evangelikale unterscheiden sich in ihrer Bewertung des Paulus grundlegend, so es uns überhaupt zusteht, einen Apostel des Herrn zu bewerten. Hier ist also eine Zusammenfassung dessen, wie wir Paulus verstehen, und warum. Weiterlesen

Wie Gott Sein Wort bewahrte …

 

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Antiochos  IV. Epiphanes – die selbsternannte siegreiche Erscheinung Gottes, ein Vorläufer des Antichrists, vernichtete in seinem Hass auf die Juden zahllose biblische Handchriften.

… und die Kirche es veränderte. Zahllose Verschwörungstheorien ranken sich um das Wort Gottes, die unser Vertrauen in die Bibel untergraben und uns in unserer Nachfolge verunsichern wollen. Denn unsere Nachfolge gründet auf dem Wort, in dem wir unseren Herrn Jesus erkennen und lieben gelernt haben, welches uns die wahre und heiligende Gottesfurcht lehrt, durch das wir ein unfehlbares Mittel zur Beurteilung der Zeiten in Händen haben. Tatsächlich hat Gott Sein Wort bewahrt, und wir dürfen wissen wie und wo. Und ebenso tatsächlich hat die westliche Kirche Gottes Wort verändert, und wir wissen genau wann und warum. Es geht nicht um eine Verschwörungstheorie, sondern um einige wichtige Tatsachen. Weiterlesen

Es kommt auf die Gesinnung an

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Was für ein Wochenende! Die Vortragsreihe eines anerkannt konservativen Bibellehrers war für mich eine herbe Enttäuschung, und der einzige Trost für mich war, dass er es zumindest gut meint, wenn er auch schlampig in der Auslegung ist. Mit allen Konsequenzen, die das nach sich ziehen mag. Dann hatte ich gestern ein Telefonat mit einem lieben Bruder, der mir sagte, er habe erkannt, dass es dem Herrn mehr auf die Gesinnung ankomme als darauf, alles richtig erkannt zu haben und zu tun. Im Prinzip stimme ich zu, und doch muss ich während ich zustimme auch heftig widersprechen, vor allem dann, wenn die „Gesinnung“ als Ausrede dafür gebraucht wird, die bessere Erkenntnis weder anzustreben noch anzunehmen, wenn sie einem gezeigt wird (was ich ihm aber nicht unterstellen will). Dabei geht es oft um ein griechisches Fachwort, das ins Treffen geführt wird. Weiterlesen

Lass mich kein Superapostel werden!

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Lakewood Church, wo Joel Osteen sein Wohlstandsevangelium predigt

Ich bin besorgt, wenn ich die Klick-Zahlen unseres Blogs betrachte. Mit durchschnittlich 1.500 Zugriffen im Monat (2.000, wenn man die Hausgemeinde-Webseite dazu nimmt) und einer Reichweite in über 60 Länder auf allen Kontinenten und meinen 11 Buchtiteln begebe ich mich in nicht geringe Gefahr, für andere ein „Superapostel“ zu werden. Was meine ich damit? Ich will es anhand von Paulus illustrieren, der sich mit einigen Superaposteln messen musste. Weiterlesen

Drei beliebte Ausreden, um dem Gehorsam zu entrinnen

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Der bibeltreue Christ ist sehr gewandt, wenn es darum geht, in scheinbar biblischer Weise klare Gebote des Herrn außer Kraft zu setzen, bzw. deren Anwendung der Beliebigkeit anheim zu stellen. Angeregt wurde dieser Text von einer Diskussion über die Fußwaschung, die – weil sie nicht in den Lehrbriefen erwähnt wird (was zwar nicht stimmt: 1.Tim 5,10) – uns angeblich nicht betreffe. Dazu kam, dass jedes Gebot zwei oder dreifach bestätigt werden müsse, und zuletzt, dass es nicht um buchstäbliche Anwendung sondern um Prinzipien gehe. Aber der Reihe nach … Weiterlesen

Geheimnisvolle Erwählung

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Er mühte sich redlich, einen scheinbaren Widerspruch in der Bibel so aufzulösen, dass die Bibel selbst unangetastet blieb. Der Prediger bediente sich dabei des Begriffs „Geheimnis“. Man könne diesen Widerspruch menschlich nicht lösen, weil Gottes Gedanken höher als unsere seien. Es ging um die Spannung zwischen Erwählung (Vorherbestimmung) und freien Willen. Weiterlesen

Wie liest du eigentlich die Bibel? (Teil 7)

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Abschließen will ich diese Artikelreihe mit der Freude, die mir das Studieren des Wortes Gottes bringt. Nachdem ich so viel über die gesunde Einstellung als Jünger und die Bedeutung der Gemeinschaft (Teil 1), das sinnerfassende Lesen und die Arbeit im Wort Gottes (Teil 2), die geistliche Bedeutung der heilsgeschichtlich-historischen Ereignisse und das Reich Gottes (Teil 3), die christozentrische Auslegung des Alten Testaments in seinen prophetischen Bildern (Teil 4), die Problematik der richtigen Begriffsbestimmungen und der Grammatik (Teil 5) und die unabdingbare Notwendigkeit, von den besten Lehrern zu lernen, von jenen, die den Aposteln persönlich möglichst nahe standen (Teil 6), geschrieben habe, schreit meine Seele nach mehr: „Sag ihnen doch etwas von der Freude am Wort Gottes!“ Nichts lieber als das. Weiterlesen

Wie liest du eigentlich die Bibel? (Teil 6)

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Ich fürchte fast, dass besonders der letzte Abschnitt denn doch entmutigend gewesen sein könnte. Wenn man nicht einmal mehr der Sprache und dem üblichen Gebrauch von Begriffen mehr trauen kann, wie kann man dann überhaupt sicher sein, irgendetwas von der Heilsbotschaft richtig, d.h. heilbewirkend verstanden zu haben? Und wie stehe ich selbst da als ein Diener des Wortes in der Gemeinde? Die Antwort auf diese Zweifel ist verblüffend einfach: Weiterlesen