Hausgemeinde – mehr als Gottesdienst im Wohnzimmer

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Es war ein Versuch, ein gut gemeinter Versuch, eine in die Jahre gekommene Gemeinde zu mehr Aktivität und Gemeinschaft anzuregen. 2008 schloss ich mich der Gemeinde Christi an, genauer den Resten der sog. Internationalen Gemeinde Christi, welche nach einer veritablen Krise wohl nur mehr als ein Häufchen Elend zu bezeichnen war. Der Zusammenschluss mit der traditionellen Gemeinde Christi lag auf der Hand, aber es gab da ein Problem: Tradition trat an die Stelle von Leben.

Um dies aufzubrechen und die Gemeindeglieder zu mehr Aktivität und Gemeinschaft anzuregen, teilten wir die Gemeinde in Hausgemeinden auf. Das ist durchaus und grundlegend biblisch, denn die ersten Gemeinden des Neues Testaments waren Hausgemeinden, und so blieb es in der Regel bis in die Zeit Konstantins (Anfang 4. Jahrhundert). Mir war damals auch noch nicht alles klar, was das beinhaltet, und retrospektiv sehe ich zwei Ursachen für das Scheitern dieses Versuchs nach wenigen Jahren:

Es geht um mehr als den Ort

Viele haben einfach nicht wesentlich mehr gemacht, als die Art und Weise des Sonntagsgottesdienstes aus dem großen Versammlungssaal in das Wohnzimmer zu transferieren. Es gab zwar mehr Gemeinschaftszeit im Anschluss, aber das volle Potential des biblischen Rahmens wurde nicht ausgenützt (vgl. 1.Kor 14,26ff).

Gemeindeautonomie (Gruppenindividualismus)

Die Gemeinden Christi betonen sehr stark die Gemeindeautonomie, und obwohl sie weltweit zusammenarbeiten, verbitten sie es sich, wenn andere Gemeinden sich in ihre Angelegenheiten einmischen. Dasselbe übertrug sich auf die Hausgemeinden. Es war schwer, die Einheit unter einer gemeinsamen Leitung zu erhalten, am Ende kam es zu einer Spaltung.

Was fehlte?

Es fehlte und fehlt in dieser Gemeinde immer noch das Bewusstsein von Gemeinschaft. Jeder lebt für sich, der „Siedlungsraum“ der Gemeinde reicht vom Bezirk Baden über den Bezirk Mödling und Wien Umgebung über viele Bezirke Wiens. Das macht es schwer bis unmöglich, unter der Woche regelmäßig Kontakt zu halten – das Interesse daran ist bei vielen auch enden wollend.

Lebensstandard und Lebensweise der Geschwister sind nicht aufeinander abgestimmt. Dass man aufeinander Acht hat, einander ermahnt oder in der Nachfolge ermutigt, ist selten. Gemeindezucht aufgrund schwerer Sünde findet praktisch nicht statt. Wer aus Alters- oder Gesundheitsgründen nicht mehr in die Versammlungen kommen kann, verliert rasch den Anschluss und wird von vielen vergessen.

Wenn die Gemeinde im Neuen Testament als „ein Herz und eine Seele“ beschrieben wird, wo das Band der Vollkommenheit die Liebe ist, so wird diese Gemeinde am ehesten durch ihre Traditionen und ihren exklusiven Anspruch zusammengehalten. Ein guter Teil hat mit der Angst zu tun, dass keine andere Gemeinde Gottes Zustimmung findet und Treue zu dieser Gemeinde notwendig zur Errettung ist.

Das Gemeindeleben erschöpfte sich primär im korrekten Zusammenkommen statt im herzlichen Beisammensein. Es gab kein freies Gebet in der Versammlung, alles wurde von vorne, vom Rednerpult her angeleitet. Die Gemeinde war und ist bis heute weitgehend passiv.

Das Bewahren des vor Generationen Gelernten schien das persönliche Bibelstudium, das (selbst)kritische Forschen in der Schrift zu ersetzen. Der Eifer der Väter, die Gemeinde des Neuen Testaments wieder herzustellen (Restaurationsbewegung) ist nicht mehr präsent, aufgrund der Meinung, es sei bereits alles perfekt wiederhergestellt.

Auch wenn das Bild mit einem etwas breiten Pinsel gemalt wurde, so meine ich, dass jeder, der diese Gemeinde von innen kennt, das bestätigen würde.

Das war mir damals nicht so bewusst wie heute – deshalb griffen die Strukturmaßnahmen (Hausgemeinde) nicht so wie erwartet.

Hausgemeinde ist mehr

Und doch ist Hausgemeinde weit mehr als damals auch in meinem Bewusstsein war. In unserem Gebetbuch „Wegbegleiter“ haben wir deshalb einen Anhang beigefügt, der verschiedene Aspekte des Hausgemeindelebens zusammenfasst bis hin zum Leben in Gütergemeinschaft. Wir haben uns bemüht, darin nicht nur die Struktur du Form des Gemeindelebens anzusprechen, sondern die Einstellung des Herzens.

Wir ermutigen jeden, den Willen des Herrn zu suchen.

047 Br. Alexander

Die Hausgemeinde

Kurze, Mut machende Anweisungen zur Gründung und Leitung einer Hausgemeinde, für die wahren Nachfolger unseres Herrn Jesus Christus.

Vorwort

Jesus spricht: „Wo zwei oder drei in mei­nem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Mat 18, 20)

Zum Trost vieler Brüder, die ernsthaft an der Nachfolge unseres Herrn Jesus Christus interessiert sind, möchten wir mit nachstehenden Anweisungen Mut machen, die Verantwortung für ihren Glauben zu übernehmen.

Meist wird die Meinung vertreten, sich in eine beste­hende Gemeinschaft einfügen zu müssen; dies mag zweifelsohne viele Vorteile haben. Doch wird es heutzutage, getrieben durch den Zeitgeist der in dieser Welt vorherrscht und diese sich ständig und immer mehr zum Ärgeren verändert, zunehmend schwieriger eine bibeltreue Gemeinde zu finden, weil sich die meisten von der Welt mitreißen lassen.

Sich in eine Gemeinschaft zu integrieren, die dem Herrn Jesus nicht wahrhaftig nach seinem Wort, dem Worte Gottes, nachfolgt, macht keinen Sinn, denn sich einer Lehre auszusetzen, die nicht von Gott kommt, führt uns in die Irre und somit ins Verderben.

Der Herr warnt uns in seinem Wort nicht umsonst vor Irrlehren falscher Lehrer und falscher Propheten. Er weiß, dass sich viele als die Seinen ausgeben wer­den, obwohl sie anderen Mächten dienen. Daher seht euch vor und glaubt nicht jedem Wort, sondern überprüft alles anhand der Schrift!

Darum seid gewarnt, ihr lieben Brüder, wenn ihr bemerkt, dass sich falsche Lehren in eure Gemeinden einschleichen, geht dagegen in aller Gewissenhaf­tigkeit vor, und zieht eure Schlüsse daraus. Klärt auf, ermahnt eure Mitbrüder in Liebe und Geduld dem Worte des Herrn treu zu bleiben und folgt nicht nach der Menschen Worte, die vom Bösen beeinflusst zum Abfall gegen euch verwendet werden. Dies kann so weit kommen, dass man euch in eurer Gemeinde nicht mehr haben will und man euch vielleicht sogar nahe legt, die Gemeinschaft zu verlassen.

All denjenigen, die sich selbst vielleicht in einer gewissen Ausweglosigkeit sehen, möchten wir hiermit Mut machen sich dem Herrn direkt zuzuwenden, zu Ihm zu beten, Ihm eure Zukunft im Glauben und der treuen Nachfolge, in Seine Hände zu legen. Tut ihr dies aus wahrhaftig reinem Herzen wird sich der Herr eurer annehmen und euch auf Seinem Weg der reinen Lehre in Liebe und Barmherzigkeit zum Heil führen.

Dies ist keine neumodische Vorgehensweise, denn so manchen unserer Vorgänger, besonders täuferisch gesinnten Christen, blieb nichts anderes übrig, als sich abzusondern, wie es die Bibel lehrt, um der wahren Lehre Jesu nachzufolgen. Nachdem sie sich von den sogenannten Amtskirchen und ihren Machenschaften distanzierten, wurden sie exkommuniziert, und weil sie die Erwachsenentaufe praktizierten, als „Wieder­täufer“ gebrandmarkt, verfolgt und ermordet.

Daraufhin bildeten sich, durch mutige Nachfolger unseres Herrn kleine Gruppen die vorerst im Unter­grund die reine Lehre an ernsthaft Interessierte weitergaben. Sie tauften sich gegenseitig auf den Namen des Herrn Jesus Christus und waren bemüht, dem Herrn von ganzem Herzen nachzufolgen.

Die Täuferbewegung begann ganz klein. Um einen Tisch in der Stube versammelte man sich, auf ent­legenen Bauernhöfen oder in Bürgerhäusern in den Städten. Kleine Gemeinschaften, die sich trafen, um Gott kennen zu lernen, zu lieben, nachzufolgen und anzubeten, kleine und persönliche Gemein­schaften, in deren Rahmen in herzlicher Liebe brüderliche Ermahnung geübt wurde, wo man gemeinsam lachte und weinte, das Brot brach und Mahlzeiten hielt.

Dass es nicht schwer sein muss, so eine Gemeinschaft zu beginnen und weiterzuführen, wollen wir hier am Ende des „Wegbeleiters“ in diesen kurzen Anwei­sungen darlegen. Sie sollen euch eine Hilfe sein, diesen eigentlich ganz normalen Weg der Gemeinde­gründung einzuschlagen.

Mögt ihr, durch die Kraft Gottes und die Liebe unseres Herrn Jesus Christus, euch dazu entscheiden, den Weg der Absonderung zu gehen, auf dass mit euch viele Brüder und Schwestern zum Heil finden, damit wir uns wiedersehen im Königreich Gottes, das Er für uns bereitet und dessen Bürger wir bereits jetzt durch unsere Bekehrung und Liebe zum Herrn Jesus Christus geworden sind.

Amen.

Die rechte Gesinnung

Die Absonderung von der Welt und von einem verkehrten Christentum kann leicht aus einer falschen Gesinnung heraus geschehen. Die einen haben ganz allgemein ein Problem, sich in eine Gemeinschaft einzufügen und unterzuordnen und suchen den Ausweg in einer Gemeinschaft, wo sie tonangebend sein können. Die anderen kämpfen mit ihren eigenen Schwächen und hoffen darauf, dass eine „ideale Gemeinschaft“ ihnen helfen wird, geistlich voran­zukommen. Wieder andere sind stolz auf ihre Erkenntnisse und Einsichten und blicken selbst­gefällig auf andere herab. Es mag noch mehr fleisch­liche Gründe geben, die jemanden zur Grün­dung einer Hausgemeinde veranlassen mögen. Das sind die schlechtesten Motive, und solch ein Vorhaben wird entweder scheitern oder zu einer Sekte ausarten, die vielen mehr schadet als nützt. Darum sollen wir alle immer wieder Gott bitten, dass Er unser Herz prüft und die verborgenen Motive offenbar macht und uns reinigt.

„Erforsche mich, o Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich es meine; und sieh, ob ich auf bösem Weg bin, und leite mich auf dem ewigen Weg!“ (Ps 139,23-24)

Was nicht aus Liebe zum Herrn Jesus geschieht, bringt keine Frucht. Dazu gehört aber auch, Seine Liebe zu uns zu ermessen. Eine biblische Gemeinde ist „christozentrisch“. Der Herr Jesus, Sein Werk am Kreuz, Seine Auferstehung und Erhöhung zur Rech­ten der Majestät müssen der Fokus aller Aufmerk­samkeit sein, die Grundlage und das Fundament all dessen, was wir uns vornehmen. Wir sind auf Gnade angewiesen, durch Gnade neu geboren. Wo diese überschwängliche Gnade Gottes nicht im Zentrum steht und alles durchdringt, wird es rasch allzu menschlich und fleischlich. Am Ende steht vielleicht ein aufrichtiges Bemühen, aber ohne Kraft von oben. Richtige Formen und Riten, aber ohne lebendig machenden Geist.

Folglich ist es wichtig darum zu ringen, selbst abzu­nehmen, damit der Herr zunehmen möge. Es geht nie um uns, sondern immer um die Ehre Seines wun­derbaren Namens.

Bibelstudium

Um im Glauben festen Halt und Gewissheit zu erlangen, ist es notwendig zu Gott eine feste, auf Jesus Christus begründete, Beziehung aufzubauen. Wir können niemandem vertrauen, den wir nicht kennen und zu dem wir keine Beziehung haben. Darum ist der Aufbau dieser Beziehung besonders wichtig.

Lerne Gott kennen, lerne den Vater, den Sohn und den heiligen Geist kennen, Sie werden dir die Fülle deines Lebens bereiten, dich durch alle Schwierig­keiten tragen, dich in Ihr Königreich aufnehmen, um dir ein ewiges Leben in Liebe und Herrlichkeit ohne Tränen, Leid und Schmerz zu schenken.

Die einzige Bedingung für dieses Geschenk ist die Annahme Jesu Christi als deinen Retter und Erlöser und deine Nachfolge in aufrichtiger Buße und der Abkehr von den Sünden.

Jesus spricht: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh 14,6)

Du lernst Gott kennen, indem du sein Wort studierst, es liest und Vers für Vers durcharbeitest. Wenn nicht anders möglich, fange damit alleine an, solltest du jedoch eine weitere Person miteinbeziehen können, macht euch gemeinsam auf den Weg. Öffnet euer Herz den Worten des Herrn und lasst euch diese Worte durch den heiligen Geist verinnerlichen. Wenn ihr dies aus reinem Herzen tut, wird euch das Wort Gottes langsam aber sicher verständlich, denn die Bibel wurde für gläubige Menschen geschrieben, da­rum wird sie Ungläubigen ein ewiges Rätsel und somit ein Geheimnis bleiben.

Beginne mit dem „Neuen Testament“ (NT), als erstes mit dem Buch Johannes, lass dich vollkommen darauf ein, bitte den Herrn im Gebet, dich zu führen, anzuweisen und dir Erkenntnis zu schenken, und es wird dir alles zuteilwerden.

Vermeide tunlichst die Abkürzungen zur Erkenntnis Gottes über Quellen, die du noch nicht recht beur­teilen kannst. Besonders das Internet ist voll von hilfreichen aber auch irreführenden Bibelauslegun­gen, und vor vielen Büchern ist eher zu warnen als dass man sie empfehlen könnte. Allein die Bibel ist als Gottes unfehlbares Wort über jeden Zweifel und jede Kritik erhaben und deshalb ein zuverlässiger Führer in dieser dunklen Welt.

Gebet

Zum Aufbau einer Beziehung zu Gott ist das Gebet unerlässlich. Ohne Kommunikation ist es nicht mög­lich, eine aufrichtige Beziehung zu führen. Gebet ist reden zu Gott, dem Vater und dem Sohn, geleitet durch den heiligen Geist. Teile dich mit, übergib Ihm deine Sorgen, deine Ängste, deine Nöte, bitte für deine Bedürfnisse und vor allem, bete für andere! Für ihr Wohl, für ihre Nöte und ihre Bedürfnisse! Es ist nicht wichtig, ob du beim Beten kniest, sitzt oder stehst, ob du laut hörbar oder im Stillen betest, es ist wichtig, dass du es tust. Wie oft und wie lange, möge an deinem Herzen liegen, jedoch wird dir eine tägliche Regelmäßigkeit helfen, deine Beziehung zum Herrn zu intensivieren. Die Gebete des „Wegbegleiters“ wollen dir eine Anleitung und Hilfestellung dazu sein; auch für das Gebet in der Versammlung wirst du darin Beispiele und Anregungen finden, wie du dem Herrn kindlich vertrauensvoll und doch in angemessener Würde begegnen kannst.

Lehre

Durch regelmäßiges Studieren des Wortes Gottes, der Bibel, erfährst du alles über Gott, seinen  Willen, was er mit dir vor hat, was deine Bestimmung ist, wie du dein Seelenheil erlangen und bewahren kannst und vor welchen Gefahren du dich in acht nehmen musst. Es wird dir alles vermittelt, das du brauchst, um dem Herrn Jesus nachzufolgen.

Du wirst ausgerüstet, den guten, gewaltlosen Kampf der himmlischen Gerechtigkeit kämpfen zu können. Alle Geheimnisse, die dafür nötig sind, werden dir offenbart; du erlangst vollkommene Erkenntnis, um auf deinem Weg ins Himmelreich nicht zu straucheln, um das Ziel, die ewige Gemeinschaft mit Gott, zu erreichen.

Du wirst in diesem „Wegbegleiter“ aber auch Texte gesehen und auch schon gelesen haben, die über viele Jahrhunderte als bewährt gelten, die von ihren Autoren oft mit Leid, Entbehrung und Blut geschrie­ben wurden. Diese finden wir als in großer Überein­stimmung mit dem Worte Gottes. Es sind gute Zusammenfassungen und Darlegungen des Glau­bens, die helfen, eine kleine Haus­gemeinde zu gründen und auf ein solides Fundament zu stellen. Sie sind wie helfende Hände beim Erlernen der ersten Schritte. Sie verbinden aber auch die kleine Schar im Wohnzimmer mit der unzählbaren Wolke der treuen Zeugen, die den Lauf bereits vor uns vollendet haben.

Obwohl diese Texte nicht über der Bibel stehen, so sind sie doch die Frucht eines gläubigen und ernst­haften Erforschens der Schrift im heiligen Geist. Sie zu uns sprechen zu lassen ist, als säßen die Brüder bei uns am Tisch und wären unsere Ältesten und Lehrer. Anders überlebten auch die Geheimprotes­tanten unter Maria Theresia nicht, die in ihren Andachten auch die Bücher zuverlässiger Prediger lasen, da die wenigsten von Beginn an geschickt genug waren, die großen Themen der Schrift verständlich zusammen­zufassen und weiterzugeben.

Wichtig ist zu ergänzen, dass wir durch einen gehorsamen Glauben und nicht durch Theologie gerettet werden; allerdings kann uns falsche Lehre von diesem Ziel abbringen. Gesunde Lehre ist vor allem daran zu erkennen, dass sie uns ermutigt und stärkt, dem Herrn in Treue nachzufolgen. Von unnützen Streitfragen, Spekulationen und Haarspaltereien sol­len wir Abstand nehmen.

Versammlung

Jesus sammelte die Apostel um sich, um sie zu lehren, was der Wille Gottes für die Menschen sei. Auch wir, die Nachfolger Jesu, sind dazu angehalten, uns zu versammeln und Gemeinschaft miteinander zu pfle­gen. In der Liebe Gottes sollen wir vor allem einander dienen. Diese Versammlungen sollten regelmäßig ab­gehalten werden und haben sich durch einen wöchentlichen Rhythmus bewährt. Die Leitung der Versammlungen obliegt den Brüdern; dies ist der Wille Gottes, begründet in seiner Schöpfungsord­nung.

Nach Gottes Willen ist jeder durch den Geist Gottes und seine natürliche Beschaffenheit verschieden be­gabt, und soll durch diese Gaben zum Aufbau, zur Ermutigung, zur Ermahnung der Gemeinde und zum Lobpreis Gottes beitragen. Am Gebet sollen sich alle beteiligen, nach der Anordnung Gottes (1.Kor 11,2-16). Beim gemeinsamen Betrachten des Wortes Gottes, sollen alle mitdenken und unter der Leitung des heiligen Geistes ihre Gedanken einbringen (1.Kor 14,26-41). So sehr es stimmt, dass die reiferen Brüder die Versammlung leiten, so wenig soll es ein Monolog derselben sein. Achtet auch darauf, dass niemand beschämt wird, wenn er etwas Unweises sagt, damit er nicht entmutigt wird. Stellt Irrtümer liebevoll und gewinnend klar. Strebt einen Geist der Ehrfurcht vor Gott und Seinen heiligen Engeln an, redet in der Liebe und in der Sanftmut, achtet den anderen höher als euch selbst.

Zuletzt ist es gut, dem Herrn zu singen, denn dies hilft auch, unser Inneres zum Herrn zu erheben, mit Psal­men und Lobliedern Gott auf poetische Weise unsere Liebe und Anbetung auszudrücken.

Taufe

Die Taufe im Wasser gilt als ein äußeres Zeichen des Gehorsams der Anordnung, sich taufen zu lassen.

Einem Neubekehrten ist es ein Herzensbedürfnis, dieser Anordnung des Herrn nachzukommen, er wird danach brennen, seine Neugeburt in das Reich der Himmelsbürger durch die Taufe sichtbar nach außen hin zu bestätigen. Die äußere Taufe im Wasser geht mit der inneren Taufe durch den Heiligen Geist Hand in Hand, bildet eine Einheit, auch wenn sie zeitlich nicht immer zusammenfallen (wie zu Pfingsten bei den Aposteln, Apg 2; in Samaria, Apg 8; im Haus des Cornelius Apg 10). Die Taufe schließt den Prozess der Bekehrung ab und fügt den Jünger verbindlich in die Gemeinde ein.

Es ist somit unsere Pflicht, unsere Brüder und Schwestern durch ihre Bekehrung und die Wasser­taufe zum Herrn zu führen. Diese Aufgabe obliegt den Brüdern.

„Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden.“ (Mk 16,16)

„Tut Buße, und ein jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden.“ (Apg 2,38)

Nach Möglichkeit sollte durch Untertauchen in einem Fluss oder Teich getauft werden. Wo das aus ver­schiedenen Gründen nicht möglich ist, wurde von alters her auch durch Übergießen getauft. Die Form ist nicht das Entscheidende, sondern der aufrichtige Glaube. Der Taufe sollte eine Unterweisung voraus­gehen, in der man den Inhalt des Glaubens, die Verbindlichkeit der Nachfolge und die Ordnung der Gemeinde bespricht.

Dem Jünger soll bewusst sein, dass er sich in der Taufe von der Welt, dem Teufel und seinen eigenen sündhaften Begierden lossagt, dass er in einen ver­bindlichen ewigen Bund mit dem Herrn Jesus Christus eintritt, dessen Verheißung das ewige Leben in Seinem herrlichen Königreich ist. Dementspre­chend soll die ganze Gemeinde ihn dabei ermuntern, begleiten, für ihn beten und der Taufe beiwohnen.

Abendmahl

Zum Gedenken an unseren Herrn Jesus Christus, trug er selbst uns auf, das Mahl, welches er mit seinen Jüngern vor seiner Festnahme und Hinrichtung zu sich genommen hatte, regelmäßig mit Wein (Blut Christi) und Brot (Leib Christi) zu wiederholen. Darum kommen Nachfolger Christi nicht nur zur Lehre und zum Gebet zusammen sondern im Zuge der Versammlungen auch zum gemeinsamen Essen.

„Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus! Denn das ist mein Blut des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden!“ (Mat 26,26-28; Luk 22,19-20)

Da das Brotbrechen auch ein Symbol für die Einheit der Gemeinde ist, sollte vor dem Brotbrechen alles, was zwischen den Geschwistern, sowie zwischen dem Einzelnen und Gott steht, bereinigt sein. Ansonsten ist es ehrlicher vor Gott, das Brotbrechen auszu­setzen, bis die Beziehungen wieder rein sind.

Wie das erste Brotbrechen am Passah im Zuge einer Mahlzeit stattfand, ist es gut und empfehlenswert, auch in der Hausgemeinde dem Brotbrechen das Liebesmahl als heilige Tischgemeinschaft (Jud 1,12) folgen zu lassen, wo die Gemeinde gemeinsam isst und aufbauende Gespräche führen kann, wie dies auch von der Urgemeinde bezeugt ist (Apg 2,46-47).

Gemeinschaft in den zeitlichen Gütern

Die Gläubigen halten nicht nur in geistlichen Dingen Gemeinschaft, „denn wenn die Heiden an ihren (der Judenchristen) geistlichen Gütern Anteil erhalten haben, so sind sie auch verpflichtet, jenen in den leiblichen zu dienen.“ (Röm 16,27). Darum achtete die erste Gemeinde auch sorgfältig auf die leiblichen Bedürfnisse untereinander.

„Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam.“ (Apg 4,32)

„Nicht, damit andere Erleichterung haben, ihr aber Bedrängnis, sondern des Ausgleichs wegen: In der jetzigen Zeit soll euer Überfluss ihrem Mangel ab­helfen, damit auch ihr Überfluss eurem Mangel abhilft, so dass ein Ausgleich stattfindet, wie geschrie­ben steht: Wer viel sammelte, hatte keinen Überfluss, und wer wenig sammelte, hatte keinen Mangel.“ (2.Kor 8,13-15)

„Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt – wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ (1.Joh 3,17)

Das Thema nimmt einen sehr breiten Raum im NT ein, aber nur einen relativ geringen in vielen Gemein­den. Doch die Bruderliebe besteht nicht in Worten, sondern in der Tat. Darum sollt ihr aufmerksam sein auf die Bedürfnisse der Glaubensgeschwister, damit das Teilen der Güter wie in der Apostelgeschichte wieder selbstverständlich wird.

Die Täufer haben das immer sehr ernst genommen, zum Teil Gütergemeinschaften errichtet, in denen die ganze Gemeinschaft ein gemeinsames Leben führt (wie z.Bsp. die Hutterer). Andere haben andere Wege gefunden, in den materiellen Dingen verbindlich zu werden. Lasst euch das zu einem Gebetsanliegen werden, wie der Herr euch in dieser Sache führen und segnen soll, denn auch das ist ein Schritt heraus aus der Welt des Konsums und des eigennützigen Ver­brauchs der Güter, die Gott uns zum gemeinsamen Nutzen schenkt.

Ermahnung, Ordnung, Unterordnung

Leider hat es sich in der modernen Zeit eingebürgert, dass Worte wie Ermahnung, Ordnung und Unter­ordnung nicht gerne gehört werden, ja mittlerweile sogar verpönt sind und wenn sie doch ausgesprochen werden Unmut und Anstoß erregen.

Wenn wir Verfehlungen begehen, ist es als Brüder und Schwestern unsere Pflicht uns gegenseitig in aller Liebe und Freundlichkeit zu ermahnen. Ebenso ist es unsere Pflicht, eine Ermahnung, wenn sie berechtigt ist, dankend anzunehmen.

Weiters hat sich unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung eine Bewegung etabliert die die göttliche Ordnung immer mehr aufweicht und bald gänzlich aufhebt. Verständlich, da sie ja gottlose Menschen sind und es ihr Bestreben ist, dem Teufel in die Hände zu spielen. Dadurch haben Familien keinen Halt mehr, Jugendliche können in Gemein­schaften immer seltener ihren Platz finden und Erwachsene haben es schwer sich im Beruf ein­zufügen bzw. sich unterzuordnen. Probleme sind vorprogrammiert.

Es ist der Wille Gottes, dass wir, die sich Kinder Gottes nennen dürfen, in Seiner Ordnung als Mann und Frau unsere Positionen besetzen, damit durch Seine Ordnung alles zum Besten funktioniert. Nur die göttliche Ordnung ist eine Ordnung zum Wohle aller.

Das Ringen um Einheit

„So ermahne ich euch nun, ich, der Gebundene im Herrn, dass ihr der Berufung würdig wandelt, zu der ihr berufen worden seid, indem ihr mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut einander in Liebe ertragt und eifrig bemüht seid, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens.“ (Eph 4,1-3)

Die Bitte des Herrn im sogenannten „hohepriester­lichen Gebet“ (Joh 17) betraf auch die Einheit der Jünger. Nun ist die Gemeinde des Herrn weltweit gespalten; ist da die Gründung einer Hausgemeinde nicht eine weitere Spaltung? Das ist eine schwer­wiegende Frage, und auch da kommt es auf die eingangs besprochene Gesinnung an. In rechter Wei­se ist die Trennung von institutionellen Kirchen nämlich eine Trennung von den Spaltungen, mit dem Ziel in der Einfachheit und Schlichtheit der Lehre des Herrn und Seiner Apostel als Hausgenossen Gottes zu leben (Eph 2,20) – also zur Einheit im ursprüng­lichen Glauben zurückzukehren. Wenn andere das Fundament verlassen und den Bauplan verändert ha­ben, und davon nicht umkehren wollen, ist es not­wendig, selbst zum Fundament zurückzukehren und Gottes Bauplan neu zu studieren und umzusetzen.

Umso mehr sind wir daher berufen, untereinander die Einheit zu bewahren, denn das ist die Einheit, die als die Liebe der Jünger vor der Welt als Zeugnis sichtbar ist, nicht die politischen Einheitsbestre­bungen der Ökumene. Die wahre Einheit hat der heilige Geist durch die neue Geburt bewirkt, und sie beruht auf der einen Hoffnung, dem einen Herrn, dem einen Glauben, der einen Taufe (vgl. Eph 4,4-6).

Diese Einheit gilt es nun mit Fleiß zu bewahren, indem jeder sich in das Haus Gottes als lebendiger Stein einfügen lässt, indem wir einander in Demut und Liebe ertra­gen lernen. Die größten Schwierigkeiten sind nicht die theologischen, sondern die zwischen­menschlichen, gerade in einer kleinen Gemeinschaft, wo man sich nicht aus dem Weg gehen kann. Der Anspruch ist durchaus hoch:

„Ich ermahne euch aber, ihr Brüder, kraft des Namens unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig seid in eurem Reden und keine Spaltungen unter euch zulasst, sondern vollkommen zusammen­gefügt seid in derselben Gesinnung und in derselben Überzeugung.“ (1.Kor 1,10)

In unserer vom Individualismus geprägten Zeit ist das eine große Herausforderung. Wir meinen, es ist gut sich zu erinnern, dass jeder, der einem weltlichen Sportverein beitritt, gerne die Regeln annimmt, die „Vereinseinheitskleidung“ trägt und sich mit den Vereinszielen (Meister zu werden) voll identifiziert. Ist die Gemein­de Gottes nicht weit mehr als ein Sportverein?

Dennoch gibt es in der Liebe keinen Zwang; doch die Liebe erträgt auch alles. Wenn Liebe keine Einbahn­straße ist, dann braucht Ein- und Unterordnung nicht eingefordert zu werden, weil sie aus der Liebe Christi heraus freiwillig erbracht wird. Darum ist die Liebe auch die Summe aller Gebote, wie auch die Basis und der Ton aller geschwisterlichen Ermahnung.

Fußwaschung

„Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr einander die Füße waschen. Denn ein Vorbild habe ich euch gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe.“
(Joh 13,14-15)

Nach der Taufe und dem Abendmahl ist dies die dritte Anordnung einer sichtbaren Handlung durch unseren Herrn Jesus Christus, und in aller Deutlichkeit geht hervor, dass dies was er getan hat, auch wir tun sollen.

Die Fußwaschung ist ein Akt der Demut und ein Zeichen der Dienerschaft gegeneinander. Wer damit Probleme hat, sollte seine Stellung in der Gemein­schaft und dem Herrn gegenüber über­denken. Wenn sich der Höchste uns zum Vorbild in die niederste Stellung begab, so sollte es uns umso leichter fallen, diese Haltung einzunehmen um sie dankbar zu prak­tizieren. Mit der richtigen Herzenseinstellung befreit diese Handlung von Stolz und Hochmut.

Die Feier der Fußwaschung ist schlicht: der Reihe nach mag einer dem anderen mit einer Schüssel und einem Tuch die Füße waschen, trocknen und das mit freundlichen Worten im Herrn unterstreichen, zum Bekenntnis füreinander da sein zu wollen. Wie oft man das tut, ist weniger wichtig, als wie herzlich man es tut.

Herzliches Grüßen

Die oftmalige Aufforderung, einander mit dem heiligen Kuss zu grüßen (Röm 16,16; 1.Petr 5,13 u.a.), weist darauf hin, dass die Bruderliebe herzlich sein soll (Röm 12,10). Wir sind Menschen aus Fleisch und Blut, deshalb hat der Herr für die Gemeinde auch leibliche Gebote gegeben (Taufe, Abendmahl, Liebes­mahl, Gütergemeinschaft, Kopfbedeckung beim Gebet für Frauen, Fußwaschung). Das schönste dieser Gebote sollte die herzliche Begrüßung, die Umarmung, der Kuss sein; genau hier kommt es aber darauf an, dass wir den Bruder und die Schwester wirklich von Herzen lieben und auch vergeben haben, wenn wir Sünde oder ein Ärgernis zwischen uns gestanden ist.

Wie alle äußeren Ordnungen, dient auch die herzliche Begrüßung der Selbstprüfung, ob wir in der Liebe zueinander wahrhaftig, innig und verlässlich sind. Daran werden wir als Seine Jünger erkannt werden.

Absonderung im Lebenswandel und der äußeren Erscheinung

In den im „Wegbegleiter“ vorgestellten alten Täufer­bekenntnissen, hat die Absonderung einen wichtigen Stellenwert. Weil die Welt sich in ihrem Wesen nicht ändert, nur in den Erscheinungsformen der Sünde, muss jede Gemeinde im Licht des Wortes Gottes erkennen, wie sie ihren Wandel in der Welt führt.

Das Privileg jedes ernsthaften Nachfolgers Jesu Christi ist es, mit den Machenschaften dieser Welt nichts mehr gemeinsam haben zu müssen. Wir brau­chen die Bosheiten und Abartigkeiten dieser Welt nicht mehr tun, denn wir sind nicht mehr von dieser Welt.

„Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. Sie sind nicht von der Welt, gleichwie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in deiner Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.“ (Joh 17,14-16)

Die Schrift warnt uns mehrmals vor Gemeinschaft mit Ungläubigen:

„Zieht nicht in einem fremden Joch mit Ungläubigen! Denn was haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit miteinander zu schaffen? Und was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Chris­tus mit Belial überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? Wie stimmt der Tempel Gottes mit Götzenbildern überein? Denn ihr seid ein Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: »Ich will in ihnen wohnen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein«. Darum geht hinaus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an! Und ich will euch aufnehmen, und ich will euch ein Vater sein, und ihr sollt mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige.“ (2.Kor 6,14-18)

Es ist nicht nur so, dass schlechter Umgang die guten Sitten verdirbt (1.Kor 15,33); um ein Kind Gottes zu werden, ist es notwendig, sich von der Welt und ihren Werken abzusondern. Die Ab­sonderung ist daher ein Aspekt der Buße und un­trennbar mit ihr verbunden.

Wir können diese Welt freilich nicht wirklich körper­lich verlassen, aber wir sollen so wenig wie möglich Gemeinschaft mit ihrem Wesen und Lebensstil ha­ben, um unseren christlichen Lebenswandel nicht zu gefährden. Wir haben auch einen Auftrag, den sündi­gen Menschen das Evangelium zu bezeugen. Dazu sind wir gesandt. So wie der Herr Jesus sich nicht scheute, sondern sich den Sündern in Liebe zuwandte und Gemeinschaft hatte, sollen auch wir Ihm darin nachfolgen, ohne selbst von der Welt befleckt zu werden.

„Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen. … Gleichwie du mich in die Welt gesandt hast, so sende auch ich sie in die Welt.“ (Joh 17,15+18)

Was bedeutet das konkret? Nachfolger Jesu sollen nicht mit den Moden dieser Welt wetteifern. Ob es um Frisuren, Kleidung, Markenwaren oder Status­symbole geht, es ist befreiend diesen Dingen nicht mehr nachlaufen und anhängen zu müssen. Wenn du dich darauf ein­lässt, wird der Geist Gottes deinen Drang nach „Habenwollen“ um etwas zu gelten, immer mehr ver­drängen und dir Zeit und Raum für die wesentlichen Dinge des Lebens schenken. Wir werden dabei aber auch sichtbar anders als die anderen sein, indem wir uns sittsam kleiden, bescheiden leben, uns friedfertig verhalten und unsere Art zu reden offenbart, wem wir jeden Tag unser Ohr und Herz öffnen.

Manche haben Sorge, dass sie durch auffälliges Anderssein Nachteile im Leben haben. Rechtfertigt das aber, sich äußerlich einem sündhaften Lebensstil gleich zu machen? Wer darüber nachdenkt, welche Geisteshaltung und welcher Geist dahinter steht, wird keinen Zweifel darüber haben, wem er folgen will, und gerade deshalb mit Sorgfalt prüfen, was das Gute und Wohlgefällige sei:

„Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“ (Röm 12,2)

Nachwort

Vorstehend war öfter von wahren oder echten Chris­ten oder Nachfolgern die Rede. Dies hat den Grund, dass jeder, der in eine Zwangsmitgliedschaft der Amtskirchen hineingeboren wurde, sich ebenfalls Christ nennt und doch meist nichts mit der Nachfolge des Herrn Jesus zu tun hat, denn sie haben keine Beziehung zum Herrn.

Woran sind nun echte Christen erkennbar? Auch dazu gibt uns das Wort Gottes eine Antwort:

„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“
(Mat 7, 15-20)

Ein Baum mit guter, gesunder Wurzel, kräftigem Stamm und saftig grünen Blättern trägt auch gute Früchte. Ein Baum mit fauliger Wurzel, schwachem Stamm und kraftlosen Blättern trägt schlechte oder gar keine Frucht.

So ist es mit den Menschen die sich Christen nennen: es gibt welche, die faule Wurzeln haben und keine Früchte bringen, und es gibt die wahren Nachfolger Jesu, die gute Frucht bringen.

Sei bestrebt, gute Frucht zu bringen, halte fest am Glauben und liebe deinen Nächsten. Dies gefällt dem Herrn, und Er wird es dir tausendfach vergelten. Dein Erbe dafür ist das Königreich Gottes, dessen Bürger du bereits in dieser Welt sein darfst – wenn du es möchtest.

Euer Leben sei euer Gottesdienst.

Ein Gedanke zu “Hausgemeinde – mehr als Gottesdienst im Wohnzimmer

  1. Andreas schreibt:

    Hier in Steyr bei mir gibt es jetzt auch eine kliene Hauisgemeinde -versammlung ist am Freitagabend – zuerst eine halbe Stunde Lobpreis – dann setzen wir uns um einen Tisch auf Sofas und jeder darf was beirtragen, bibelverse und Erläuterung, was einem wichtig geworden ist in vergangener Woche…

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